Castelfeder, eigentlich kein ideales Wanderziel für die allerheißesten Sommertage, doch heute in der Früh hat es ein klein wenig abgekühlt und so wagen wir es.
Eine großzügige Parkmöglichkeit finden wir in Auer in der Erholungszone Schwarzenbach. Geparkt und schon geht es über die Fußgängerbrücke des Schwarzenbaches, dann vor der Tennishalle rechts abbiegend, in den Wandersteig Nr. 5 hinein. Wir passieren die Tennisplätze hinterrücks, queren die Staatsstraße SS12 mittels einer Unterführung und stehen nun am Eingang des Naturschutzgebietes Castelfeder. Den können wir nicht übersehen. Eine Tafel mit der Aufschrift Schutzgebiet, allerhand Ver- und Gebote, ein Gatter mit einer zweiten Tafel „Betreten auf eigene Gefahr; freilaufende Weidetiere; Gatter bitte schließen“ kündigen unmissverständlich an, wir betreten nun ein ganz besonderes Stück Landschaft.
Naturschutzgebiet Castelfeder
Einige Stufen, eine Brücke und wir sind oben neben der Dolomitenstaatsstraße. Hier bietet ein kleiner Schotterparkplatz einen weiteren Zugang zu dieser besonderen Wanderung.
Seit 2015 gibt es zwischen St. Leonhard und Moos in Passeier einen neuen besonders abenteuerlichen Wanderweg, den Passerschluchtenweg. Der Weg führt über zahlreiche Gitterroste, Brücken, Balkone und kühnen Metallkonstruktionen teilweise direkt am Wasser des Wildbaches Passer entlang. Es ist einer dieser neuen Wanderwege die man als Südtiroler und als Südtirol-Urlauber einmal gegangen sein muss! Dank der Kenndaten: 6,5 km, 318 Höhenmeter, leicht, sicher ist diese Wanderroute für eine Familienwanderung bestens geeignet.
Um circa 10.00 Uhr starten wir bei den Sportplätzen von St. Leonhard in Passeier und wandern rechts entlang der hier recht ruhig fließenden Passer taleinwärts. Nach dem kurzen Einwärmen geht es über eine Brücke auf die linke Seite (orographisch rechts) des Baches und dann im Schutze des Schattens, vorbei an einer Sitzgruppe und dem Rest eines Brückenfundaments, gemütlich bis zur ersten Brückenkonstruktion.
Die Metallkonstruktion ist auch für Kinder geeignet. Da passt nirgends ein Kopf durch die Geländer, Mama und Tata können so beruhigt wandern. Atemberaubend ist das Wandern auf den Laufgittern, die den Blick nach unten auf den rauschenden Bach freigeben. Toll!
Mein Blick schweift über die Dächer von Truden hinunter zur Sportzone. Rechts daneben – umsäumt von markanten Lärchen – kann ich die Kneippanlage ausmachen. Eigentlich wollten wir nach dem Sagenweg zur Cisloner Alm hinaus wandern. Jetzt beeinflusst die Hitze unsere Entscheidung. Alle sind einverstanden. Wir machen uns auf, hinunter zum kühlen Nass der Trudener Kneippanlage.
Zur Kneipp-Anlage Truden
Der Abstieg presst Schweißperlen auf die Stirn. Die Sonne drückt, die Kleinen beginnen zu jammern: „Hunger, Essen, Essen!“.
Mit Ach und Krach schaffen wir es ohne „Zwergenaufstand“ bis zur Kneippanlage hinunter. Nicht das kühle Wasser ist nun gefragt, sondern der Inhalt der Rucksäcke.