Kellergeister sind eine ganz besondere Gattung Gespenster. Kinder werden nicht erschreckt. Tatis hingegen schon, die werden des Öfteren heimgesucht manchmal sogar in die Nebelschwaden des Suffs vertragen. Das macht unser heutiges Unterfangen recht gefährlich!
Keller, Wein & Wandern = Weinwandertag Kaltern
Zwei Stationen haben wir uns für den Kalterer Weinwandertag vorgenommen, mehr riskieren wir lieber nicht.
Castel Sallegg
Nette Leute, fröhliches Plaudern, prostende Gläser; im Innenhof vom Castel Sallegg des Grafen Georg von Kuenburg geht es munter zu. Aber wir sind zum Geister suchen hier. Die Laufräder geparkt, die Rad-Helme sicherheitshalber noch auf – wer weiß schon was so ein Kellergeist im Schilde führt – geht es auf in den Keller. Den Kleinen haben selbstverständlich überhaupt keine Angst. Sie bestaunen die großen und kleinen Fässer. Ganz toll sind die Barrique Fässer. Da drin wohnen sie, die Kellergeister! Gerne würden die Kleinen eine Pfropfen öffnen und in ein Fass hineinschauen. Das ist aber strengstens verboten! Aufgeschreckte Geister sind für Tatis gefährlich! Lieber raus aus den Keller, sicher ist sicher.
Lange oder kurze Runde? Lange Runde! Start: Mandlhof in Tramin, Seeweg Richtung Kalterer See. Das malerische Kirchlein von Söll blickt zwischen den frischen Trieben der Reben hervor. Wir spazieren durch die Reblandschaft dem Kalterer See entgegen, treten in den Wald ein und wandern über den Seewegsteig bis zur sogenannten Campingkurve. Hier müssen wir 100 m entlang der Weinstraße gehen, bevor wir in den Seerundwanderweg der Kalterer „einsteigen“ können. Ein Gehsteig entlang der Weinstraße führt uns bis nach St. Josef am See, wo wir das Keller-Labyrinth des Domenikus aufsuchen wollen. Wie jedes Jahr etwas ganz besonderes. Schaufel für Schaufel Erdreich, Stein für Stein hat der Weinbauer Domenikus seinen Weinberg mit eigener Hand unterirdisch ausgehöhlt und dann mit einem Steinmauerlabyrinth verbaut. Ein Erlebnis für jeden, der sich dieses Keller-Labyrinth anschauen darf.
Vor dem Keller wird Polenta („Plent“) mit Wurst gekocht. Der gelbe Maisbrei ist eines der wichtigsten alten Südtiroler Gerichte. Der Nen und die Nena hatten früher dauernd Plent oder Muas auf dem Tisch.