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Anna

Spaziergang mit dem Kinderwagen durch Tramin

Erster Tramin Spaziergang

Anna
Anna

Ein ganzer Tag mit Anna. Die beste Ehefrau von allen hat uns alleine gelassen. So muss heute der Tati „herhalten“. Vormittags haben wir einen kurzen Spaziergang durch unser Heimatdorf Tramin unternommen. Wir sind runter die Mühlgasse und durch das Dorf bis kurz vors Widum hinein gegangen. Dann habe ich den Kinderwagen über den Fußgängerweg unterhalb des Traminer Theaters und des Widums bis zur Mindelheimerstraße hinüber und anschließend hinauf bis zur Mittelschule geschoben. Dort sind wir über die Kinderwagen taugliche Rampe bis direkt in die Traminer Bibliothek hinein gefahren.

Ich muss gestehen, dass ich heute sage und schreibe das erste Mal in der Bibliothek von Tramin war. Ich war überrascht. Von meiner Schulzeit hatte ich eine Bibliothek als Ort der Grabesstille und des ernsten Studierens in Erinnerung. Die Traminer Bibliothek ist anders. Nicht laut, aber auch keine Todesstille. Zwischen den Bücherreihen tummelten sich Kinder; teilweise mit ihren Mamis. Scheinbar hat die Traminer Bibliothek es geschafft ein Ort des Lebens, des Zusammentreffens und der Unterhaltung zu werden. In einer Ecke steht sogar eine Kaffeemaschine 🙂 Für Kinder natürlich unwichtig, aber für deren Begleiter ein echtes „Zuckerl“.

Anna schlief. Der Kinderwagen wurde von rechts und links stark beträgt. Ayla, Liam und Laurin, die drei Kusinen waren da und wollen ihre kleine Kusine nicht nur anschauen, sondern auch die kleinen Fingerrechen halten.

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Route Vormittagsspaziergang durch Tramin

Zum Glück hatte Anna gerade einen guten Schlaf. Sie stand das kleine Kinderwagenerdbeben durch und schlief weiter. Da sie komplett außeneinsatzmäßig eingepackt war und ich einem Hitzeanfall vorbeugen wollte spazierten wir drei Geschwister mit Sack und Pack, sprich die eine Schwester mit Laurin, die andere mit ihrem Verlobten und mit Aska und Liam und ich mit Anna hinauf zum Spielplatz im Grundschulhof. Dort konnten die lauffähiger Kinder nach Herzenslust rumtollen, während die Eltern sich mit Ratschen beschäftigten.

Und wieder muss ich gestehen, dass ich nach dem Umbau der Traminer Grundschule im fernen Jahre 2008 mir noch nie so richtig den neuen Schulhof angeschaut hatte. Meine Berührungspunkte mit dem Schulhof beschränkten sich auf dessen Überquerung, um an Wahltagen in die Grundschule zum Wahllokal rein zu gelangen.
So brachte mir der Tag mit Anna zwei öffentliche Einrichtungen von Tramin: die Bibliothek und den Schulhof der Grundschule, näher.

Die Kinder hatten in der Zwischenzeit vom Morandini Bäcker jeweils einen Brezen erhalten und knabberten genüsslich an der salzigen Backware. Uns Erwachsene dürstete es nach einem Kaffee.

So ging es vom Schulhof hinüber zum Dorfplatz zum „Platzl“. Anna war inzwischen aufgewacht. An einen gemütlichen Kaffee im Sitzen war nicht mehr zu denken. Ein waches, heute exakt 4 Monate altes Baby hat eine Aggression gegen stehende Kinderwagen! Der Wagen muss rollen! So konnte ich den Kaffee nur auf die Schnelle, im Stehen, runter schütten, während ich vor dem Platz mit dem Kinderwagen kleine Runden drehte.

Um 11.00 Uhr verabschiedeten wir uns von Ayala, Liam, Laurin und deren Eltern. Das wunderschöne Raupflaster (findet man leider nur noch selten, wenn überhaupt, dann auf steilen Bergdorfstraßen) durch das Viertel Bethlehem hinauf schaffte was der Tati unten vor dem Platzl nicht geschafft hat. Anna schlief ein.

Die St. Jakobstraße hinauf zum Kastelaz ist normalerweise wenig befahren. Heute waren leider ziemlich viel Autos unterwegs; der gesperrten Weinstraße und der entsprechenden Umleitung wegen.

Am St. Jakob Hügel angekommen beschloss ich einen kurzen Abstecher zum St. Jakob Kirchlein hinüber zu machen. Der „Heini vom Kastelaz“ stand vor seiner Haustür. Was machte der Heini da? Moosbüschel bewässern oder doch fotografieren? Natürlich fotografieren! Der Kastelaz-Heini ist ein Vollblutfotograf!
Ein kurzer Plausch bei stehendem Kinderwagen. Natürlich über Fotoapparate. Ein Fehler! Nicht das Thema des Plausches, nein der Kinderwagen der nicht mehr in Bewegung war. So kam der Heini in Genuss einer vorgezogenen Sirene. Normalerweise werden in unseren Breiten die Feuerwehrsirenen, jeden Samstag genau um 12.00 Uhr auf ihre Funktionsfähigkeit getestet. Wir ließen den Heini sein Werk vorsetzen. Die Ergebnisse werden wir eh in Facebook sehen können 🙂

Wir beide kehrten zurück nach „Finnland“. Bei uns Traminer wird das Viertel, wo die Anna und ich zu Hause sind, so genannt. Unser Haus, der Mandlhof, steht nämlich am Nordrand des Weindorfs Tramin, direkt neben dem Höllentalbach. Ok, „Finnland“ und „Höllenbach“ das klingt nicht gerade gemütlich. Ist es aber. Ruhig ist es hier, auch sonnig (zumindest dort wo der Mandlhof steht) und auch entspannend. Der leise rauschende, meist nur wenig Wasser führende, Bach hat eine unheimlich beruhigende Wirkung. Ich könnte ohne ihn nicht einschlafen.

GPX-Track , Position: -km, -m GPX

50 100 150 200 5 10 15 distance (km) elevation (m)
Name: Keine Daten
Entfernung: Keine Daten
Minimalhöhe: Keine Daten
Maximalhöhe: Keine Daten
Differenz max/min: Keine Daten
Höhengewinn (~): Keine Daten
Höhenverlust (~): Keine Daten
Dauer: Keine Daten

Der lange Zeiger der Wanduhr steht auf der Sechs, der kurze zwischen der Elf und der Zwölf: 11.30 Uhr. Mittagszeit für die Anna. Trinken, Windel wechseln, die Zeit mit Kinderverse und Fingerspiele totschlagen und schon ist es 13.30 Uhr.

Zweiter Tramin Spaziergang

Der zweite Spaziergang steht nun an. Der muss dieses Mal dem Tati einen gemütlicheren Kaffee und – wenn möglich – auch ein Glas Gewürztraminer bescheren! Mal schauen ob das klappt.

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Route Nachmittagsspaziergang durch Tramin

Vor der Haustür steht die Omi. Sie muss hinunter zur Friseuse. So spazieren wir gemeinsam gemütlich die Mühlgasse hinunter, halten uns dann rechts und passieren unter dem ehemaliger Ansitz der Herren von Freytag, einem regelmäßigen, dreigeschossigen Renaissancebau den Durchgang zur Christian Schrott Gasse. Weiter geht das Kinderwagen Geschiebe durch die Hans Feur Straße, welche uns am Fuße des St. Jakob Weinberges durch den Dorfkern von Tramin bis zum Dorfplatz hinein führt.

Die Omi findet dort ihre Friseuse und der Tati seine Stammkaffee- und Weinbar.

Die Anna schläft. Ein Kaffee und ein Glas Gewürztraminer sind schnell bestellt. Wir Traminer sind ziemlich modern aufgestellt . Am Dorfplatz gibt es WiFi, kostenlos und sogar ohne Registrierungszwank. Ich habe das Tablet mit und will schon – so wie meistens an einem Samstag – in aller Seelen Ruhe bei Kaffee und Gewürztraminerwein mich ein weniger per Internet meiner Fortbildung widmen.

Da hat der Tati die Rechnung ohne seine Tochter gemacht. Zwei blaue Augen blitzen urplötzlich aus dem abgestellten Kinderwagen heraus.

Oha! Es folgt ein schriller Schrei. Meine Herren, so geht das nicht. Ok, Schnuller reingestopft, zwei, drei Wort in den Kinderwagen reingesprochen, dreimal über die Wangen gestreichelt und dann den Kinderwagen mit einer Hand vor und zurück schieben und mit der anderen Hand zwischen Kaffeetasse , Weinglas und Tablet hin und her wechseln. Die Fortbildung leidet merklich. Ich muss zur Kenntnis nehmen, das ich nicht so Multitasking fähig bin wie das schöne Geschlecht. Ufa, merken: einen Kinderwagen kaufen der automatisch wackeln, wenn man ihn abstellt. Sowas muss es doch geben oder? Und wenn nicht, dann einen erfinden, ein Patent anmelden und reich werden. Ein wackelnder Kinderwagen würde sicherlich wie die warme Semmel über den Ladentisch gehen.

Den Kinderwagen vor und zurück schieben, Kaffee trinken, Wein schlürfen und nebenbei denkintensive Artikel im Internet lesen; Spaß macht das nicht. Da mache ich lieber große schnelle Schlucke und breche auf.

Vom Dorfplatz starten wir zwei die Mindelheimerstraße hinunter. Rechts die vormittags besuchte Bibliothek. Unten beim Kaffee Weiss müssen wir die Weinstraße überqueren und spazieren auf der Suche nach Frühlingsboten über einen Fußgängersteig durch die Weinberge bis zum Choleraweg (offiziell Steinackerstraße) hinunter.

Choleraweg

Weinbergranken am Cholerweg in Tramin
Weinbergranken am Cholerweg in Tramin

Die Weinberge und Apfelbäume stehen noch nicht im Trieb. Der 14. März ist dafür noch zu früh. Mandelbäume würden jetzt blühen, aber hier stehen keine.

Der Choleraweg führt den Spaziergänger und heute uns beide am Ostrand von Tramin ziemlich genau an der Grenze zwischen Weinberg- und Apfelbaumanbau zur Traminer Sportzone hinüber.

Links in einer Rebanlage stehen einige Bienenstöcke. Ich stelle den Kinderwagen ab und schnappe mir den Fotoapparat. Klick, klick… vielleicht insgesamt 10 Klicks und schon meldet sich die Sirene.

Fotoapparat wieder eingepackt, Kinderwagen in Bewegung gesetzt, die Sirene verstummt augenblicklich. Ich sag es ja, ein Kinderwagen der automatisch wackelt, wenn man ihn abstellt, muss her!

Oberhalb der Tennisplätze von Tramin biegen wir links ab. Ich schiebe den Kinderwagen entlang der rechten Seite des Höllentalbaches zum markanten Gebäude der Kellerei Tramin hinauf. Der Schotterweg wirkt. Anna schläft wieder ein.

Mandelblüte mit Blick zum Kalterer See
Mandelblüte mit Blick zum Kalterer See

Bei der Kellerei stehen zwei Mandelbäume. Damit ist nun auch meine Kamera zufrieden gestellt. Der Tati würde sich gerne ein gemütliches Glas Wein, das ihm zuvor am Hauptplatz verwehrt wurde (Wein hat er gehabt, aber mit gemütlich war nix) genehmigen.

Rund um den Weinverkauf der Kellerei Tramin kann man zwischen der rebenartigen, grünen Stahlkonstruktion und der dunkeln Glasfassade des Gebäudes herum gehen und die herrliche Aussicht auf die Weinlagen der Mitglieder der Kellereigenossenschaft Tramin genießen. Als besonderes Highlight bietet dieser tolle Ausblick die Sicht bis hinein zum Kalterer See. Ich stelle den Kinderwagen kurz ab, zücke den Fotoapparat.

Noch bevor der erste Klick getätigt, meldet sich das schrille Veto. Wieder nix. Kein Foto und auch kein Glas Wein.

Neben dem Höllentalbach über die Straße „In der Au“ geht es hinauf zum „Gänsplätzen“. Das Handy schrillt. Die Mama will wissen wie es ihrer Tochter geht und ordnet an, dass ihre Tochter in 20 min zu Haus sein müsse, denn dann werde auch sie da sein.

St. Jakob Kirchlein
St. Jakob Kirchlein

Wir überqueren die Brücke am Festplatz und spazieren durch die Parkanlage links des Höllentalbaches bis zur oberen Hälfte der Rechtenthalstraße hinauf. Über eine hölzerne Fußgängerbrücke müssen wir nun den Bach abermals überqueren und entlang der Rechtenthalstraße zur Söller Straße hinauf spazieren. Dort wechseln wir wieder über den Höllentalbach hinüber zur Mühlgasse und spazieren unter dem St. Jakob Kirchlein hinauf nach Hause zum Urlaub auf dem Bauernhof Mandlhof

GPX-Track , Position: -km, -m GPX

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Dauer: Keine Daten

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2 Kommentare über “Spaziergang mit dem Kinderwagen durch Tramin”

  1. Bistro Egetmann says:

    Beim nächsten Spaziergang auf dem Choleraweg, kehr ein dann koche ich dir gerne einen Espresso. ;O)

  2. Dietmar says:

    Du wirst es nicht glauben aber ich war kurz am Überlegen ob ich zum Bistro Egetmann auf einen Kaffee hinüber soll. Das wäre dann aber eine Verlängerung des Spazierganges gewesen, darum ist nichts drauf geworden. Aber vielleicht beim nächsten Spaziergang geht es sich aus 🙂

    Lg
    Dietmar

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