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Gipfelkreuz Kassianspitze über dem Latzfonser Kreuz

Von Reinswald zum Latzfonser Kreuz wandern

Wallfahrtskirche am Latzfonser Kreuz
Wallfahrtskirche am Latzfonser Kreuz

Am Latzfonser Kreuz steht eine bei Wanderern recht beliebte Wallfahrtskirche. Das Kirchlein Heiligkreuz auf Ritzlar ist die höchstgelegene Pilgerstätte Südtirols und eine der höchsten Europas. Eigentlich würde mich der Kreuzgang, der von Latzfons über die Klausner Hütte zum Schutzhaus Latzfonser Kreuz und natürlich auch zur Wallfahrtskirche Heiligkreuz auf Ritzlar hinauf führt, interessieren.

Aber ich habe mit dem Andreas ausgemacht von Reinswald aus das Latzfonser Kreuz zu erwandern. Damit die Wandertour auch ein Gipfelerlebnis erhält, bauen wir – mit der Kassianspitze – die Wanderung zu einer Bergtour aus.

So liest sich die Wanderbeschreibung in kurz: von der Talstation der Kabinenumlaufbahn Reinswald zum Pichelberg (2.070 m) hinauf, dann über den Wandersteig Nr. 8 vorbei am Plattensee und Getrumsee bis zur Kassianspitze (2.580 m) hinüber, hinunter zur Schutzhütte und Wallfahrtskirche Latzfonser Kreuz und über den 7er Steig, vorbei an der Getrumalm, zurück zur nach Reinswald. Alles klar?

Der Südtiroler Wetterbericht hat Hochnebelfelder angekündigt. Die sollten sich im Laufe des Tages verziehen. Zur Zeit schaut es nicht so aus,mziemlich undurchsichtig das Ganze. Hoffen wir das Beste.

Die Kabinenumlaufbahn fährt in der Sommersaison 2014 heute zum letzten Mal. Gut so, denn ich bin zurzeit null trainiert und möchte mir jeden einzelnen Höhenmeter ersparen. Darum habe ich auch das Gewicht des Rucksackes um die Hälfte reduziert. Der Großteil der Fotoausrüstung muss zu Hause bleiben. Außerdem bin das erste Mal in meiner Wanderkarriere mit Trekkingturnschuhen, anstatt mit schweren Bergschuhen, unterwegs. So hoffe ich, dass ich mit dem Andreas mithalten kann.

Am Pichelberg

Nach einem Kaffee am Pichlberg geht es recht gemütlich, durch taufrische Almwiesen, entlang des Wandersteiges Nr. 8, in Richtung Plattsee entlang. Die erhoffte herrliche Panoramasicht bleibt uns heute leider verwehrt.

Ruhig ist es hier. Sogar das übliche Kalk-Kalk der Trekkingstöcke versumpft im weichen Almboden. Ab dem Plattsee wird der Pfad etwas felsiger. Ein Wegweiser zeigt „Plankenhorn (2589 m)“ an. Die Richtung stimmt, wir sind auf Kurs.

Das Plankenhorn und somit auch der 4 Gipfel Kammweg sind schnell erklummen, dem leichten Gepäck und Schuhwerk sei Dank. Theoretisch könnten wir nun entlang des Kamms über die Getrumspitz zur Kassianspitze hinüber wandern. Wir entscheiden uns aber über den Steig Nr. 8A zum Getrumsee hinunter zu steigen und dann die Kassianspitze von der Südwestseite aus zu erobern.

Getrumsee

Getrum See mit Kreuz
Getrum See mit Kreuz

Der Abstieg zum Getrumsee ist für meine Trekkingturnschuhe nicht ganz ohne. Nun verfluche ich die Entscheidung gegen die treuen Bergschuhe und für die leichten Adidas Treter.

Hiermit gelobe ich ganz offiziell: „Bergschuhe ich werde euch immer lieben euch nie wieder betrügen! Ihr seid zwar etwas schwerer und nicht immer einfach zu haben, aber mit euch weiß ich, was ich habe!“

Ein Kreuz am Ufer des Getrumsees bietet ein willkommenes Fotomotiv. Auch die Spiegelung der Kassianspitze im klaren Bergsee muss als Motiv herhalten, denn die fotografische Sicht auf die Sarner Bergwelt gibt heute nicht viel her. Ok, ein guter Fotograf schiesst bei jedem Wetter gute Fotos. Ich bin aber leider nun ein Schönwetterknipser 😉

Nach dem Getrum-Bergsee wandern wir einige hundert Schritte talwärts. Die so verlorenen Höhenmeter müssen wir anschließend wieder wettmachen. Der Pfad zur Kassianspitze ist im Vergleich, zu den hinter uns liegenden Steigen, recht felsig aber für jedermann problemlos machbar.

Kassianspitze

Hergott auf dem Gipfelkreuz der Kassianspitze hoch über dem Latzfonser Kreuz
Hergott auf dem Gipfelkreuz der Kassianspitze hoch über dem Latzfonser Kreuz

Ein trauriger Herrgott hängt am Gipfelkreuz der Kassianspitze. Er schaut zum Kirchlein Heiligkreuz auf Ritzlar, zum Latzfonser Kreuz hinunter.

Unglücklicherweise können wir nur vermuten wie herrlich die Panoramasicht auf die umliegende Bergwelt und vor allem auf die Südtiroler Dolomiten von hier oben wäre. Wolken und Nebel versperren die Sicht; zum Schutzhaus Latzfonser Kreuz hinunter reicht die Transparenz der Luftschichten gerade noch aus.

So bleibt uns nichts anderes übrig als über den Wandersteig Nr. 9 vorbei am Kassiansee die 280 Höhenmeter abzusteigen und zu hoffen, dass sich die Wetterverhältnisse zumindest nicht verschlechtern.

Wallfahrtskirche Heiligkreuz am Ritzlar und Schutzhaus Latzfonser Kreuz

Altar Kirche Heiligkreuz am Ritzlar - Latzfonser Kreuz
Altar Kirche Heiligkreuz am Ritzlar – Latzfonser Kreuz

Die Wallfahrtskirche Heiligkreuz am Ritzlar bildet das Ende eines Kreuzganges, welcher von der Eisacktaler Seite, von der Klausner Hütte, hier herauf führt. Wir zünden eine Kerze an.

Das Schutzhaus Latzfonser Kreuz beherbergt ein gut besuchtes Gasthaus. Wir nehmen draußen Platz, da sich Innen die Gäste fast stapeln. Decken liegen auf den Sitzbänken bereit. Die sind auch bitter nötig, denn es bläst uns ein recht frisches Windchen um die Ohren. Wieder muss ich die leichten Trekkingschuhe verfluchen. Sie sind durch die Taunässe innen feucht geworden, was sich nun durch frierende Zehen recht unfein bemerkbar macht.

Die Knödel mit Gulasch sind wunderbar fest. Genau so gehört sich da!. Bissfeste und gelbe Knödel, die das eine und andere Ei von glücklichen Südtiroler Freilandhühnern gesehen habe. Selten so gute Knödel gegessen, Respekt! Auch der Apfelstrudel aus Mürbteig und frischen Äpfeln ist vorzüglich. Nur beim Wein hapert es gewaltig. Ist aber meine Schuld, denn ich hatte vergessen zu erwähnen, dass es ein Südtiroler Wein sein soll. Wäre auch auf der Karte gewesen. Andererseits kann ich nicht verstehen warum man im Weineldorado Südtirol einen miesen Veneto Wein aufschenkt. Das soll nun nicht heißen, dass Wein aus dem Veneto grundsätzlich schlecht ist. Aber dieser leicht süßliche Billigwein ist meines Erachtens eine Katastrophe.

Pitsch, patsch. Oha, ein zwei Tropfen schnellen auf mein Gesicht und auch auf die am Tisch liegende Fotoknipse. Schnell den gesamten Elektronik-Krimskrams im Rucksack verstauen und ihm dann ein „Regenverhütterli“ überziehen. Erledigt. Gleichzeitig verflüchtigen sich die Regentropfen. Um so besser. Zurück wandern müssen wir ja auch noch.

Rückweg nach Reinswald

Über die Lücklscharte geht es vom Eisacktal wieder hinüber auf die Sarntaler Seite. Der Bergweg Nr. 7 ist gleichzeitig eine beliebte Mountainbike Strecke. Auf meiner Kompasskarte ist dieses Teilstück als MTB-Schiebestrecke eingezeichnet 😉 was ich angesichts des Geländes gut verstehen kann.

Ab der Wegkreuzung, an welcher wir Vormittags links zur Kassianspitze (jetzt zu unserer Rechten) abgebogen sind, wir der Wanderweg flacher und für Mountainbiker befahrbarer. Recht gemütlich schlendern wir nun zur Getrum Alm hinunter. Ein schneller kurzer Schwarzer in der Bar der Alm, dann wandern wir die recht monotone Schotterstraße nach Reinswald hinunter. Ich frage mich warum wir nicht den landschaftlich schöneren Urlesteig zur Bergstation der Kabinenumlaufbahn oder am Talgrund entlang des Getrumbaches eingeschlagen haben. Auch auf Halbweg versäume ich es links abzubiegen. Wir hätten in den Mühlenweg (Nr. 7) einbiegen können und ich hätte mich an vor über fünf Jahren zurückerinnern können, als mir die beste Ehefrau von allen am Tag nach dem Valentinstag, hier in Reinwald, nach einer romantischen Übernachtung im Hotel Bad Schörgau, einen Heiratsantrag gemacht hatte. Damals waren wir mit den Schneeschuhen unterwegs und die Reinswalder Mühlen waren idyllisch eingescheit. Schade.

Heute bin ich mit dem Andreas unterwegs. Die beste Ehefrau von allen hätte nicht mitgehen können, zu weit, zu gefährlich wäre der Weg für sie und – die ungeborene Tochter gewesen 😉

GPS-Datei der Bergtour zum Latzfonser Kreuz

GPX-Track , Position: -km, -m GPX

50 100 150 200 5 10 15 distance (km) elevation (m)
Name: Keine Daten
Entfernung: Keine Daten
Minimalhöhe: Keine Daten
Maximalhöhe: Keine Daten
Differenz max/min: Keine Daten
Höhengewinn (~): Keine Daten
Höhenverlust (~): Keine Daten
Dauer: Keine Daten

Fotos Wandern zum Latzfonser Kreuz

Hoteltipps für Ihren Wanderurlaub in Südtirol

5 Kommentare über “Von Reinswald zum Latzfonser Kreuz wandern”

  1. Karl-Heinz Weller says:

    Lieber Dietmar

    Erstmal nachträglich noch die besten Wünsche für das kommende Jahr, das hoffentlich trotz deinem stolzen Nachwuchs auch wieder etliche Natur- und Wanderfreuden bieten wird.

    Auch für die Familie die herzlichsten Glückwünsche, mehr dazu persönlich per Mail.
    Die oben beschriebene und bebilderte Wanderung habe ich vor vielen Jahren bei fast exakt gleichem Wetter – also Nebel, kühle Temperaturen- wenig Weitsicht ebenfalls von Reinsberg über Getrumalm – Latzfonser Kreuz – allerdings ohne Kassianspitze gemacht. Da ich an diesem Tag ja nicht so gutes Wetter hatte, machte ich die Tour dann nochmals 2010 bei meinem Aufenthalt in Girlan von der Villanderer Alm aus bei herrlichem Sommerwetter. Leider konnte ich die Tour trotz herrlichem Wetter von der „Gasserhütte über – Stöfflhütte – Latzfonser Kreuz“ nicht allzu sehr genießen, weil es mir an diesem Tag zumindest bis zum Latzfonser Kreuz ganz miserabel ging, d.h. Durchfall, Übelkeit usw. Auch da ließ ich deswegen leider die Kassianspitze aus, was vernünftig war. Trotzdem (du kennst mich ja schon diesbezüglich ein wenig) zog ich die Tour durch, weil ich sie bereits Ende der 90 er Jahre wegen eines heftigen Gewitters schon mal abbrechen musste, als ich über die Klausner Hütte aus Latzfons dorthin aufgestiegen und von einem schweren Unwetter überrascht wurde. Zum Glück hatte die Klausner Hütte offen die mir angenehmen Schutz vor Blitz und Donner bot.

    Die Lage des Wallfahrtsortes ist einfach genial und herrlich, wenn man wie ich im Juni 2010 dann gegen Abend gemütlich über die Villanderer Almen zurückschlendert und grandiose Einblicke auf die Dolomiten speziell „Lang- und Plattkofel sowie die fast gegenüber liegende Seiser Alm hat.

    Werde mich nochmals ausführlich per E-Mail melden und mich in Zukunft wieder mehr auf deinen Seiten herumtreiben. Deine letzten „Spaziergänge“ und leichten Wanderungen sind mir von meinem Aufenthalt im „Überetsch“ ja bestens bekannt.

    In diesem Sinne einen guten Start in dieses noch junge 2015 wünscht Dir sowie deinem besten Anhang
    Charly, welcher zuletzt für 3 Tage in einem von Dir in den letzten Jahren heimgesuchten Regenwandergebiet in Zell am See war.
    Mehr dazu per Mail

  2. Dietmar says:

    Hallo Charly,

    danke dir für deinen schönen Kommentar. Uns passiert es eigentlich recht selten, dass wir bei schlechtem Wetter unterwegs sind, da wir fast immer Tagesausflügler sind und somit in der Früh – wenn sich Schlechtwetter ankündigt – meistens die Tour abblasen. Nur dieses Mal hat uns der ansonsten so wunderbare Südtiroler Wetterbericht, der um Welten korrekter ist als das vom Alpenraum keine Ahnung habende Google Wetter, einen Strich durch die Rechnung gemacht. Leider. Ich hasse das, weil ich ungern eine Tour doppelt mache. Bei dieser Tour wird das aber früher oder später sein müssen, denn bei guter Sicht ist die sicherlich grandios. Der Blick von der ziemlich zentral in Südtirol gelegenen Kassianspitze muss einfach herrlich sein, da konnte ich schon erahnen.

    Wenn man im Urlaub ist, wie damals in „Zell am See,“ da ist das was anderes. Da hat meine keine Entscheidungsfreiheit. Entweder im Hotel versauern oder trotzdem starten. Irgendwie ist mir Zell am See trotz „Regenwandergebiet“ dann trotzdem schön in Erinnerung geblieben. Bin auf deine Mail gespannt.

    Grüße

    Dietmar

  3. Hallo,

    erst einmal ein großes Kompliment für die Inhalte, Fotos, Beschreibungen deiner Seite. Habe schon einige Touren für den kommenden Sommer gefunden.

    Habe die Tour von Reinswald zum Latzfonser Kreuz, auf dem Getrum-Kammweg gemacht, dabei kann man 4 Gipfel mitnehmen.

    http://bergundtouren.blogspot.it/2014/09/bergtour-von-reinswald-zum-latzfonser.html

    viele Grüße
    Hermann Spögler

  4. Dietmar says:

    Danke Hermann 🙂

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