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Von Perdonig (Eppan) zum Gantkofel – Super Ausblick auf Bozen, Meran und die Bergwelt Südtirols

Ich wollte schon lange mal hinauf auf den Gantkofel (1.860 m ü. d. M.) oberhalb von Perdonig / Eppan, da ich mir ausmalte, dass man von da oben einen herrlichen Ausblick auf das Etschtal haben muss.

Heute ist es soweit. Die beste Freundin von allen und ich fahren nach Perdonig (circa 800 m ü. d. M.), einer kleinen Fraktion von Eppan an der Weinstraße. Wir parken unser Auto direkt vor der Panoramatafel in Perdonig, schalten die Navigationshilfe ein und los geht unsere heutige Wanderung in Richtung Gantkofel. Laut Tour-Planung soll die Wanderung ähnlich steil verlaufen wie die Bergtour Tramin-Roen. Aber sie soll nicht so lang und somit nicht ganz so streng sein.

zum Gantkofel

Die beste Freundin von allen hat sie zwar als sehr anstrengend in Erinnerung, da sie einmal, vor meiner Zeit, von Perdonig zum Felixer Weiher gewandert ist, aber bekanntlich kann die Erinnerung ja täuschen.

Der Wander-Weg zum Gantkofel

Der Waldsteig ist anfangs nicht so steil wie vermutet und wir sind frohen Mutes, dass die Erinnerung der besten Freundin von allen die Tour etwas strenger erscheinen lässt, als sie es wirklich ist.

Eine Stunde ist vorbei, unsere Hoffnung beginnt zu bröckeln. Der Steig wird immer senkrechter und anstrengender. Ein Parasol (Riesenschirmpilz) stellt sich uns in den Weg. Was machen? Ausstellen und stehen lassen oder …

Das Gelände wird steiler und steiler, wir steigen zwar durch den Wald, aber teilweise ziemlich senkrecht empor. Nun stehen wir vor einer aufrechten Wand. Wir passieren Sie links über einen gesicherten Steig und hoffen in Kürze die strengsten Höhenmeter hinter uns zu haben.

Richtig! Ab Kilometer 5,2, also nach circa 2 Stunden Wanderung, kommen wir am Kamm des Mendelgebirges an und treffen kurz darauf auf die Abzweigung zum Felixer Weiher, wo die beste Freundin von allen vor Jahren entlang gewandert ist. Wir biegen nicht rechts ab, sondern wandern links weiter in Richtung Gantkofel Gipfelkreuz.

Der Wanderweg ist nun recht angenehm zu begehen, die Sonne scheint uns entgegen, wir sind froh das „Schlimmste“ hinter uns zu haben. Das Wetter ist herrlich und verspricht eine tolle, von Dunst freie Sicht.

Am Gantkofel

Bozen vom Gantkofel aus gesehen

Nach 2,5 Stunden (eigentlich hätten wir laut Wander-Planung 3 Stunden 20 min brauchen sollen) kommen wir beim Gipfelkreuz auf dem Gantkofel an. Die Aussicht ist überwältigend: Meran und Bozen gleichzeitig im Blickfeld! Wer es, wie ich, liebt nicht nur Berggipfel, sondern auch Täler, Städten und Dörfer zu sehen, dem kann ich den Gantkofel wärmstens empfehlen.

Er ist zwar bei weitem nicht so bekannt wie die Bergspitzen, die man von seinem Gipfel aus bestaunen kann: Latemar, Rosengarten Schlern, Ritten, Ifinger usw. aber wenn man lieber den Ausblick auf diese bekannten Berggipfel genießt, dann ist der Gantkofel besteigenswerter als seine berühmten, in Sichtweite befindlichen, Nachbarn.

Überzeuge dich selbst:

360° Ausblick vom Gantkofel

360° Ausblick Gantkofel

Nach einer Speicherkarte voller Fotos und einer stärkenden Brotzeit brechen wir auf, um den Rückweg über die „Große Scharte“ anzutreten.

Wir wandern zuerst den Kamm entlang bis zur Wegkreuzung mit dem Hinweisschild: Gantkofel Spitze – Buchwald – Wasser. Wir biegen links ab, überqueren eine etwas sumpfige Wiese und steigen in einen steilen nur für Trittsichere empfohlenen Hohlweg ab.

Ziemlich schnell erweist sich der Bergsteig als genau so steil wie der Aufstieg mit dem Unterschied, dass es diesmal über ziemlich gerölliges Gelände, das eine extrem hohe Rutschgefahr verspricht, nach unten geht.

Wir steigen weiter und weiter ab. Mir wird im Bauch etwas mulmig bis mir, wie so oft bei unseren Wanderungen, aus dem Bauch heraus ein Geistesblitz durch den Kopf schießt. Das kann nicht sein, da stimmt etwas nicht, das muss der falsche Weg sein! Kann ja nicht sein, dass der Steig so fast gar nicht mehr erkennbar ist, irgendwie befinden wir uns inmitten einer weißen Gerölllawine und da vorne mündet sie scheinbar an einem Abhang.

Maschinen Stopp! Halt! „Wir haben sicher eine Abzweigung verpasst“, sage ich während ich mich zu meiner besseren Hälfte umdrehe. Die beste Freundin von allen sagt: „Das kann nicht sein, ich habe keine gesehen“. Ich bestehe darauf und es bleibt ihr nichts anderes übrig als zurück bergauf zu steigen. Tatsächlich nach circa 50 Meter sehen wir rechts (von oben runter links) eine Markierung, die uns auf eine leicht zu übersehende Steigabzweigung hinweist.

Der etwas ausgesetzte Steig verläuft parallel zum Steinhang, durch den wir irrtümlich abgestiegen sind. Er ist an einigen Stellen mit einem Drahtseil gesichert. Wir sind heilfroh, dass ich so einen tollen Bauch habe, der ab und zu meinem Gehirn Geistesblitze schickt und steigen Schritt für Schritt in Richtung Perdonig ab.

Wie so oft haben wir beim Abstieg mehr Probleme als beim Anstieg. Die Knie beginnen leicht „aufzumotzen“. Zum Glück können wir die ärgsten Schläge auf unsere Kniescheiben mit den sehr hilfreichen Trekking Wander-Stöcken abfedern.

Ausblick auf Bozen

Etwas oberhalb von Perdonig treffen wir auf eine Bank mit einem tollen Ausblick auf die Alpenstadt Bozen. Die beste Freundin von allen muss, wie so oft, den Fotoapparat auspacken und darf dafür auf der Bank rasten, bis ich mit der Fotografiererei fertig bin. Sie erträgt es wie immer mit Geduld.

Bozen mit Schlern und Rosengarten

Nach insgesamt circa 5 Stunden Gehzeit kommen wir in Perdonig bei unserem Ausgangspunkt an und sind froh, den Samstag für eine wunderschöne Bergwanderung genutzt zu haben.

Fotoimpressionen Bergtour Gantkofel

Wanderung Perdonig – Gantkofel

GPX-Track , Position: -km, -m GPX

50 100 150 200 5 10 15 distance (km) elevation (m)
Name: Keine Daten
Entfernung: Keine Daten
Minimalhöhe: Keine Daten
Maximalhöhe: Keine Daten
Differenz max/min: Keine Daten
Höhengewinn (~): Keine Daten
Höhenverlust (~): Keine Daten
Dauer: Keine Daten

Hoteltipps für Ihren Wanderurlaub in Südtirol

26 Kommentare über “Von Perdonig (Eppan) zum Gantkofel – Super Ausblick auf Bozen, Meran und die Bergwelt Südtirols”

  1. Evi Gasser says:

    Wie oft hat meine Tochter Sarah im Sommer den Wunsch geäußert ,den von ihr geliebten Gantkofel zu besteigen um das einzigartige 360 ° Panorama zu bewundern. Der Gantkofel (1866 M. – Ital. Macaion) ist der Hausberg von Perdonig und bildet die Provinzgrenzen von Südtirol und Trentino. Am Ausstieg der großen Scharte befindet sich eine Quelle mit trinkbarem Wasser. Weil der Gipfel des Gantkofels im Trentino liegt, soll man im oberen Teil auf die Schilder „Macaion“ achten.

  2. admin says:

    Vielen Dank für Ihren Kommentar und auch für den Hinweis im oberen Teil auf die Schilder Macaion zu achten. Mich persönlich haben diese Schilder nämlich ganz schön verwirrt, da ich mir unmöglich vorstellen konnte, dass Gantkofel mit Macaion übersetzt wird.

    Von Tolomei ist man gewohnt, dass zwischen dem deutschen Namen und dem italienischen Namen irgend ein Zusammenhang hergestellt werden kann, wenn auch nicht immer sinnvoller.

    Aber Macaion geht wahrscheinlich nicht auf Tolomei zurück, sondern wird ein italienisch gewachsener Namen sein…

  3. Eveline says:

    Das mit dem herrlichen Ausblick auf das Etschtal ist wohl wahr, traumhaft, deine Bilder!!

    Da werd ich mich für’s nächste Jahr mal schlau machen, auch wenn du mich mit ~900 HM und steil schon ganz schön schreckst 😉

    Liebe Grüße obischick!!
    Eveline

    PS: Lustig, wenn man nach dem Gantkogel sucht und im Wiki dich findet ;-))

  4. Wulffy says:

    Bei weitem der beste 360° Ausblick, den ich je von Dir gesehen habe.

    Bilder, die jeden Touristen dazu bringen, baldmöglichst einen Südtirol-Urlaub einzuplanen. Es sei denn, er hat ein „kleines“ Höhenproblem, wie ich. Aber der Grappa, auch wenn es ein Südtiroler nicht unbedingt hören mag, im Tal ist auch nicht schlecht…

    Dort kann ich dann immer noch warten, die Sonne genießen und mir das, was ich nie live sehen werde, in Deinem Blog anschauen und in Gedanken durchleben. Am besten mit geschlossenen Augen. Nur dann kann ich Deinen Text nicht lesen, der hier eindeutig der dramatischste ist, den ich von Dir kenne.

    Wird es eigentlich irgendwann größere 360°-Panoramen geben? In HD? *g* – Habe mir nämlich endlich einen 24“-Flachbildschirm bestellt…

  5. Evi Gasser says:

    Lieber Dietmar, herzlichen Dank, dass Sie unsere Internetseite mit Ihren höchst interessanten Weblog verlinkt haben, so können sich auch Bekannte, Freunde und Gäste an Ihren Erlebnisberichten und den einzigartigen Bildern erfreuen.

    Evi Gasser

  6. admin says:

    @Eveline
    @Evi Gasser
    Vielen Dank für euren Kommentar.

    @Wulffy
    Ja ich hätte bereits die 360° Fotos in hoher Auflösung. Aber ich will das nicht den Surfern mit kleiner Bandbreite antun…

    Mal schauen vielleicht in Zukunft, wenn auch in Südtirol jeder Breitband hat. Zur Zeit ist es bei weitem nicht soweit.

  7. Walter und Joke says:

    Hallo Dietmar,
    Als gute Freunde der Familie Gasser: herzlichen Glückwunsch mit deinem Weblog – sehr schön.
    Wir haben selber schon versucht ein Wanderbuch (oder Büchlein eher) zu verfassen, war nicht so einfach für 1. Flachländer aus Antwerpen und 2. Leute die Niederländisch als Hauptsprache haben. Sollst du Interesse haben, kann ich dir eine PDF-datei schicken, oder du kannst es bei der Evi anschauen.
    Nochmal: herzlichen Glückwunsch und ein Erfolgreiches 2009!

  8. Walter und Joke says:

    Oh ja: und weil du schreibst über Breitband: das einstigste das wir vermissen wenn wir in Südtirol sind, sind unsere 12000 Mb/sec. und irgendwo einen Hotspot…..

  9. admin says:

    Hallo Walter und Joke,

    ja die Wanderbuch-PDF-Datei macht mich schon neugierig. Könnt Ihr mir gerne schicken. Bzgl.

    @Niederländisch als Hauptsprache:
    Wie Ihr seht, nein lest, ist es für einen Südtiroler auch nicht einfach Hochdeutsch zu schreiben aber in einem Blog ist zum Glück „fast“ alles erlaubt und ich kann schreiben wie es mir passt…

    @1200 Mb/sec und Hotspot
    Vermisse ich auch und zwar gewaltig!!! Von solchen Leistungen kann man hier bei uns nur träumen. Dafür gibt es aber Authentizität 😉

  10. Walter und Joke says:

    Hallo Dietmar,

    Danke für deine Antwort! Die Datei kommt gleich. Habe auch gemerkt das du in Tramin wohnst – nächstes Mal das wir da sein können wir vielleicht einen GT vom Kastelatz trinken bei der Elena…… In die Schwazerstrasse wohnt auch unsere gute Freundin Annaliese.

    Pfiati!

  11. Roberto says:

    Muß echt Komplimente für das Web-sito machen.
    Die Beschreibungen sind sehr toll und sehr gut gemacht. Man sieht wirklich die Leidenschaft!
    Als „walsche“ desto aber auch Sudtiroler (bin in Bozen geboren) muß ich aber fragen: Können wir nicht einmal aufhören, diese Polemik über die Namen bzw. Übersetzungen machen? Oder sind die Leute so dumm, daß die nicht verstehen können, daß Gantkofel gleichzeitig auch Macaion ist?
    Mir stören die nur auf deutsch gezeichneten Schilder nicht. Für mich ist es „Kultur“ beide Namen zu lernen.
    Warum stört jemand Macaion, Penegal oder Forcella di Gaido? Ich glaube dass das Gebirge eines ist und braucht nichts weiteres. Danke für die Möglichkeit und gratuliere nochmal für das Sito.

  12. Dietmar says:

    Hallo Roberto,

    erstmals vielen herzlichen Dank für das Kompliment. Freut mich ungemein, dass auch Italiener diesen Blog verfolgen.

    Zur Polemik mit den Namen und Übersetzungen:
    Mich persönlich stört es nicht, wenn Namen einsprachig (nur Italienisch oder nur Deutsch) oder auch zweisprachig (Italienisch und Deutsch oder umgekehrt) angegeben sind. Ich bin der Meinung, dass man sich als Wanderer im Vorfeld informieren sollte wo man hin will.
    In Fall vom Gantkofel/Macaion gibt es aber sicherlich keine Polemik, denn ich vermute, dass Macaion ein italienisch gewachsener Name ist und nicht ein zwangsübersetzter oder liege ich da falsch?
    Auf jeden Fall hat aber auch Frau Evi Gasser Recht, dass man als Deutschsprachiger der sich bei seiner Wanderplanung nur an der Bezeichnung Gantkofel orientiert hat, zuerst informieren sollte, dass der Gantkofel nicht nur Gantkofel, sondern auch Macaion heißt.
    Ich denke also der Ball liegt bei dem Wanderer der sich bei seiner Wanderplanung mit dem Gebiet in dem er wander auseinander setzten muss. Bin ich Frankreich unterwegs, muss ich mich auch informieren wie der Gipfel heißt auf den ich steigen will.

  13. Helmut says:

    Hallo Wanderer,

    wenn du beim Abstieg im Gasthof Buchwald eine Pause einlegst, kannst du noch mal das Panorama „Rosengarten“ von der Terasse aus geniessen und dich dabei noch stärken.

  14. Dietmar says:

    Hallo Helmut,

    ja ich kann mir vorstellen, dass man von dort eine super Blick haben muss. Danke für den Tipp! Vielleicht das nächste Mal.

  15. Alfred alex says:

    Es ist schon merkwürdig – 1967 unterlief mir der gleiche Fehler wie der Autorin beim Abstieg vom Gipfel des Gantkofel – ich verpasste die Abzweigung nach links und irrte im Steilgebiet herum. bis ish mich zum Rückzug über den Gipfel entschloss – es wurde langsam dunkel. Resultat: Ich stieg über die endlosen Serpentinen der Hochstrasse ins Tal und erreichte Andrian – mein Quartier – in den frühen Moregenstunden. Davon abgesehen, dass ich mir wegen des ausgiebenigen Sonnenbads auf dem Gipfel einen üblen Sonnenbrand zugezogen hatte, war es eine absolut lohnende Wanderung mit phantastischen Ausblicken.

  16. Dietmar says:

    Hallo Alfred,

    ja da haben wir beide Glück gehabt. Ich mit der besten Freundin von allen etwas mehr als du, da wir dann doch die Abzweigung gefunden haben und keine großen Umweg machen mussten.

    Das hätte schlimm ausgehen können, denn der Geröllsteilhang hätte – soweit ich mich erinnern kann – leicht zur Todesfalle werden können.

    Etwas ähnliches haben wir im Winter beim Schneeschuhwandern auf dem Corno di Tres erlebt. Damals mussten wir – wie du – auch umkehren. Damals haben wir den Steig aufgrund des vielen Schnees nicht mehr gesehen und müssen dafür sogar heilfroh sein, da er bei den Schneemassen auch zur Todesfalle hätte werden können. Manchmal muss man seinem Bauchgefühl und wahrscheinlich auch dem Glück sehr danken.

    Wir mussten dann den Rückzug über den Mendelkamm und Abstieg über den Alten grauner Jochsteig antreten was unsere Tour extrem verlängert hat, sodass wir erst spät Abends fix und fertig ins Tal gekommen sind.

    Grüße
    Dietmar

  17. Uli says:

    Ich halte das wiederholte Nennen der „besten Freundin von allen“ für ein wenig albern.

  18. Uli says:

    „die beste Freundin von allen“ ist in diesem Bericht immer noch etwas peinlich.

  19. Dietmar Mitterer-Zublasing says:

    Hallo Uli, genau so ist es gedacht. Die Bezeichnung soll etwas „albern/peinlich“ klingen, sie ist ein Erkennungsmerkmal in diesem Blog.
    P.S. „Die beste Ehefrau von allen“, „Die beste Freundin von allen“, „Das Biest, mit dem ich verheiratet bin“ usw. ist leider nicht meinem Einfallsreichtum entsprungen, sondern dem des wortgewandten, grandiosen Satirikers Ephraim Kishon. Ich rate das eine oder andere Buch von Kishon unbedingt mal zu lesen 😉

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