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Braunbär Bruno der Bär von San Romedio

Felsenweg San Romedio – von Sanzeno zur Wallfahrtskirche St. Romedius

Eingangsbereich Wallfahrtskirche San Romedio
Eingangsbereich Wallfahrtskirche San Romedio

Dem Herrgott danken für unsere kleine Anna. Am besten in einer Wallfahrtskirche. Die beste Mami von allen möchte wieder einmal nach Maria Weissenstein.

Ich bin dieses Wallfahrtsortes aber so langsam etwas überdrüssig. Darum suche ich schnell den nächsten Wallfahrtsort aus unserer Gegend heraus. Mit San Romedio werde ich schnell fündig. Ein guter Vorschlag, den sich auch die beste Mami von allen anschließen kann. Der letzte Besuch der Wallfahrtskirche des Heiligen Sankt Romedius ist schon 7 Jahren her. Damals gab es noch keine Anna. Damals sind wir zusammen mit der Mutter der besten Mami von allen von Graun/Kurtatsch über das Grauner Joch nach San Romedio gewandert.

Heute machen wir es uns einfacher. Heute fahren wir über Mezzolombardo ins Nonstal und weiter bis zum Rätischen Museum (Museo Retico) in der Ortschaft Sanzeno.

Start beim Rätischen Museum

Vom großen Parkplatz vor dem Museum geht es über einen Holzsteg bis zum Einstieg in den Steig, der uns zur bekannten Pilgerstätte S. Romedio führen soll. Der teilweise in den Felsen des San Romedio Canyon gehauen Steig verläuft entlang eines Bewässerungskanal und weist somit wenig Gefälle bzw. Steigung auf. Er ist mit einem ordentlichen Geländer gesichert.

Ich habe mich vorab bei meiner Schwester informiert – sie war vor einigen Wochen hier – ob der Felsensteig auch mit Kinderwagen machbar sei. Kein Problem hat sie gemeint, der Steig ist durchwegs circa 1/2 bis 1 Meter breit.

Wer der Felsensteig (sentiero Frassati) nach San Romedio benutzt, muss sich ab und an bücken.
Wer der Felsensteig (sentiero Frassati) nach San Romedio benutzt, muss sich ab und an bücken.

Und so ist es. Wir müssen uns zwar ein zwei Mal bücken, die beste Mami von allen muss ihre Höhenangst bezwingen und auch drei vier Stufen sind zu überwinden, aber im Großen und Ganzen ist der Weg in den Felsen auch für Mamis und Tatis ein machbarer und vor allem ein recht amüsanter Abendteuerspaziergang.

Der Felsenweg erinnert mich an den Felsensteig durch die Uina Schlucht. Damals sind wir über einen ähnlichen Felsensteig, der aber extremere Tiefblickende bot, von der Sesvenna Hütte ins Engadin in der Schweiz gewandert.

Heute müssen wir für circa 50 m den Steig verlassen und auf die parallel verlaufende Straße ausweichen, da ein Stück des Felsenweges unpassierbar ist. Nach dieser Passage ist der felsige Teil überwunden und wir spazieren durch herrlich raschelndes Laub bis zur Auffahrt der burgähnlichen Kirche des St. Romedius weiter.

Dies ist die steilste Passage. Zum Glück recht kurz und auf Asphalt.

Wallfahrtskirche San Romedio

Nach einer 180 Grad Kurve stehen wir vor dem Eingang „Santuario di San Romedio„. Die deutsche Bezeichnung Wallfahrtsort zum St. Romedius ist etwas sperrig und auch bei uns Südtiroler wenig bekannt.

Das Bärengehege von San Romedio
Das Bärengehege von San Romedio

Bei uns Erwachsene ist dieser Ort vor allem aufgrund von Kindheitserinnerungen an den Bären Bruno bekannt. In Kinderjahren war ich mit meinen Geschwistern öfters hier in San Romedio. Damals hatten wir natürlich weniger Interesse für die Pilgerkirche, sondern für vielmehr für das tief unter der Kirche liegende Bärengehege. Wir hatten gespannt mit staunenden Augen zu Bruno den Braunbären runter geschaut und konnten uns am lebendigen Teddybären nicht satt sehen.

Auch an das Jahr 2008 kommen Erinnerungen auf. Damals war kein Bär hier, darum gehe ich davon aus, dass auch heute das Bärengehege lehr sein wird.

Die beste Mami von allen hat sowieso Stress. Sie will schnell rein in die Kirche um noch der Segnung der 9.00 Uhr Messe beiwohnen zu können. Mir soll es recht sein.

Ich schlendere einmal durch den Eingangsbereich rein, dann wieder raus und entschließe mich dann trotzdem das vermeintlich leere Bärengehege anzuschauen.

Bruno der Bär

Braunbär Bruno von San Romedio
Braunbär Bruno von San Romedio

Wau! Was sehen meine Augen da. Ein echter und richtig großer lebendiger Braunbär steht gelassen vor seiner Künstlichen Bärenhöhle. Ich habe vor lauter Freude fast Tränen in den Augen. Die Kindertage ziehen vor meinem geistigen Auge vorbei.

Zum Glück habe ich meine Fotoapparate dabei. Während ich fotografiere wird es rund um mich herum immer voller. Scheinbar haben auch andere Pilger den schwarzen Braunbären entdeckt.

Die Vorfreude den Bären meiner Kindertage meinen beiden Mädels zeigen zu können beflügelt mich. Ich gehe hinauf zur Kirche um die beste Mami von allen und Anna zu suchen.

Sieben Kirchen wie eine Burg

Das Suchen ist nicht gerade einfach, den das Märchenschloss ähnliche Gebäude kann gleich mit 7 Kirchen aufwarten, die sich noch dazu auf mehrere, durch steile Steintreppen verbundene, Stockwerke verteilen.

Die Kerzenkammer des Santuario San Romedio
Die Kerzenkammer des Santuario San Romedio

Schlussendlich finde ich die beiden und zwar ganz oben bei den Kerzen. Die beste Mami von allen ist heilfroh, dass ich komme. Sie sitzt nämlich schon eine Weile hier fest, da sie sich mit Anna im Arm nicht über die steile Treppe runter getraut. Die meisten Leser werden nun schmunzeln, aber das ist mittlerweile leider so. Die beste Mami von allen hat sich von der erprobten Wandrerin zum Angsthasen zurückentwickelt. Höhen machen ihr mittlerweile richtig Probleme.

Darum nehme ich Anna in den Arm und wir steigen die sieben Kirchen hinab bis zum Bärengehege.

Oh Schreck, wo ist Bruno der Braunbär? Nirgends mehr zu sehen! Schade, ich bin traurig. Hilft nichts, der Bär hat sich in seiner Höhle verkrochen.

In der Bar S. Romedio erfragen wir, dass ich unverschämtes Glück hatte den Bären überhaupt zu sehen. Er kommt nämlich fast nie aus seiner Höhle heraus. Heute früh hat man ihn scheinbar nur gezwungener Maßen aus der Höhle rausgejagt, damit er sich die Füße vertreten solle, da er zu fett ist. Dieses Raussperren wird nur sporadisch vorgenommen, wenn der ehrenamtliche Bärenwärter zufällig Zeit hat. Ich war also ein Glückspilz!

Nach einem Kaffee und einem Glas Mineralwasser machen wir uns auf den Rückweg. Da der Felsenweg so interessant ist, will ich genau dort zurück, trotz kleineren Einwände der besten Mami von allen.

Rückweg über den Felsensteig

Rätisches Museum in Sanzeno
Rätisches Museum in Sanzeno

Dieses Mal haben wir mit dem Gegenverkehr etwas weniger Glück und müssen einige Male den Kinderwagen in eine Nische schieben, damit uns entgegen kommende Spaziergänger vorbei können. Einmal muss ich mit Anna gebückt in einer Felsennische eine halbe Ewigkeit ausharren, weil eine 20 köpfige Wandergruppe vorbei will.

Alles aber kein großes Problem. Um kurz nach Elf sind zurück beim Rätischen Museum und machen uns auf den Heimweg.

GPS-Track Felsenweg von Sanzeno nach San Romedio

GPX-Track , Position: -km, -m GPX

50 100 150 200 5 10 15 distance (km) elevation (m)
Name: Keine Daten
Entfernung: Keine Daten
Minimalhöhe: Keine Daten
Maximalhöhe: Keine Daten
Differenz max/min: Keine Daten
Höhengewinn (~): Keine Daten
Höhenverlust (~): Keine Daten
Dauer: Keine Daten

Fotos San Romedio mit Bär Bruno

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6 Kommentare über “Felsenweg San Romedio – von Sanzeno zur Wallfahrtskirche St. Romedius”

  1. MÜLLER Roger says:

    Hallo. Im Prospekt des Klosters ist die Rede auch von einem Bären, namens Charly. Dieser Bär habe den Namen Charly wegen eines berühmten Radrennfahrers bekommen. Dieser Rennfahrer hiess Charly GAUL und war luxemburgischer Nationalität und war kein Deutscher, wie im Prospekt erwähnt.
    Es wäre vielleicht angebracht, diesen Fehler zu korrigieren, denn mir als Luxemburger, haben sich die Nackenhaare gesträubt als ich dies las.
    Nichts für ungut und schönen Gruss aus Luxemburg.

  2. Dietmar says:

    Hallo Roger,

    ich kenne das Prospekt den Klosters nicht und habe auch keinen Einfluss darauf. Schreibe hier nur meine persönlichen Wanderberichte 😉

    Ehrlich sagt mir auch der Name „Charly“ nichts und ich wusste auch nicht, dass der Name des Bären von einem Radrennfahrer abgeleitet wurde. Ich dachte immer der Bär heißt Bruno. Aber vielleicht liege ich da auch falsch. Komisch…

    Grüße
    Dietmar

  3. Jörg says:

    Hallo ,
    Vielen Dank erstmal für die vielen tollen Berichte hier im Blog.
    Wir verbringen jetzt zum vierten Mal in Folge unseren Urlaub im schönen Tramin (Zedernhof) und haben schon einiges „nachgewandert.
    Jetzt aber zum Bären 🙂
    Hab heute in St. Romedius nachgelesen . Der erste Bär hieß tatsächlich Charly, benannt nach dem Radfahrer Charly Gaul.
    Das war allerdings 1959 . Zu dem Namen kam es , da der Bär aus einem Zirkus kam und radfahren konnte.
    In meinem Prospekt steht allerdings Charly Gaul war Franzose
    Habe es nicht reklamiert , das kann der pingelige Luxemburger selber machen 🙂 .
    Der Bär der jetzt dort oben lebt heißt definitiv BRUNO
    (Fotobeweis vorhanden)

    Vile Grüße Jörg ( Deitscher )

  4. Dietmar says:

    Hallo Jörg,

    vielen Dank für dein Kompliment, das freut mich sehr und super, dass du das mit dem Namen des Bären aufklären konntest. Für mich hat der Bär nämlich schon seit Kindertagen immer Bruno geheißen.

    Obwohl ich nicht denke, dass der Bär meiner Kindertage der gleiche war. Wahrscheinlich hat man irgendwann vor langer Zeit – als ich noch mit den Mücken geflogen bin – begonnen die Bären die man im Kloster unterbringt nicht mehr wie den ersten „Charly“ sondern „Bruno“ zu nennen.

    LG
    Dietmar

  5. Brigitte says:

    Hm , ganz ehrlich. Mir wäre lieber es gäbe keinen Bären mehr. Finde dies nicht sehr tiergerecht, aber ja die Pilger\Touristen müssen ja unterhalten werden, das ist meine Meinung.

  6. Dietmar Mitterer-Zublasing says:

    Hallo Brigitte,

    hast recht, ist nicht sehr artgerecht. Ich glaube aber (wissen tue ich es nicht!), dass das Gehege von San Romedio mittlerweile nicht genutzt wird um Bären für die Schaulust auszustellen, sondern eher weil man Bären hat, die man nicht weiß wo sonst unterbringen. Also der Grund ist nicht den Bären für die Besichtigung zu halten, sondern den Bären irgendwo unterzubringen wo von früheren Zeiten schon ein Gehege existiert. Wahrscheinlich geht es um bestimmte Problem-Bären, kranke Bären, Bären die draußen nicht können… keine Ahnung.

    Grüße
    Dietmar

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