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Ein Südtirol Wanderführer mit 20 Wohlfühlwegen zum Thema »Wandern für die Seele«

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Archiv der Kategorie: Bergtouren

Bergtouren in Südtirol und auch auswärts

Tour zum Sorapiss See in den Ampezzaner Dolomiten

Schon seit geraumer Zeit hegte ich den Wunsch, den türkisfarbenen Bergsee Lago di Sorapiss inmitten der majestätischen Ampezzaner Dolomiten zu besuchen. Wie es vielen Fotografen eigen ist, wenn sie zu einem bekannten Dolomiten-Hotspot aufbrechen, hegte auch ich insgeheim den Wunsch, diesen zauberhaften Ort frei von jeglicher menschlichen Präsenz zu erleben.

Das ist in der Wanderhauptsaison unmöglich. Zu beliebt ist der wunderbare Sorpisss Bergsee, der sein milchiges türkisfarbenes Wasser Gesteinsmehl verdankt, dass von den Zuflüssen ins Wasser getragen wird. Die Partikel dieses Gesteinsmehl streuen das Licht auf eine Weise, die das charakteristische türkise Farbspektrum erzeugt. Es handelt sich somit um ein Phänomen, das auf mineralogische und physikalische Eigenschaften des Wassers zurückzuführen ist.

Um der Hauptwanderzeit auszustellen haben wir uns für Ende November entschieden. Die angrenzende bewirtschaftete Schutzhütte Rifugio Alfonso Vandelli ist in Winterpause, so sind wir guten Mutes, dass wir keine Menschenmassen antreffen werden.

Blick auf den vereisten Bergsee Lago di Sorapiss
Blick auf den vereisten Bergsee Lago di Sorapiss

Grödel haben wir zwar eingepackt, doch als Bewohner des sonnigen Süden Südtirols und als Nachbarn des wärmsten Badesees der Alpen war uns nicht so recht bewusst, dass der Sorapiss See Ende November eventuell zugefroren sein könnte. Jetzt da wir am vereisten Dürrensee vorbei fahren wird uns das schlagartig bewusst.

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Rundwanderung zum Federa See & Bergfotografie am Passo di Giau

Heute werden wir die Croda da Lago und den Bergsee Lago di Federa in den Ampezzaner Dolomiten erwandern. Die traumhafte Dolomitenrundwanderung – eine der schönsten überhaupt – ist mit knappen 13 Kilometern und 870 Höhenmetern etwas kurz. So haben wir ein klein wenig ein schlechtes Gewissen. Weite Anreise, kurze Wanderung – keine ökologische Heldentat!

Ausblick von der Felsebene Lastoi de Formin auf die Nuvolaugruppe mit Ra Gusela, Nuvolau und Averau, den Lagazuoi und die Cinque Torri
Ausblick von der Felsebene Lastoi de Formin auf die Nuvolaugruppe mit Ra Gusela, Nuvolau und Averau, den Lagazuoi und die Cinque Torri

Zwischenstopp am Passo di Giau

Um die weite Anfahrt zu rechtfertigen, fügen wir einen Bergfotografie Zwischenstopp am wunderbaren Passo di Giau ein. Nebst zahlreichen farbenfrohen Ferraris – der Passo di Giau ist nicht nur bei Wanderern beliebt – erklimmen wir einen grasbewachsenen Hügel, die Punta di Zonia. Zugegebenermaßen mit 200 Meter und 30 Höhenmetern fällt dies verlängerte sie nicht die Wandertour, doch der Passo di Giau ist ein begehrter Ort für Fotoliebhaber und somit für mich ein lohnendes Ziel. Von der Punta di Zonia aus dürfen wir eines der beeindruckendsten 360°-Panoramen genießen, das die Dolomiten zu bieten haben.

Am Passo di Giau- im Hintergrund die Nuvolaugruppe, rechts die Tofane
Am Passo di Giau- im Hintergrund die Nuvolaugruppe, rechts die Tofane

Vor uns erhebt sich die eindrucksvolle Felswand des Ra Gusela, der südlichste Gipfel des Nuvolaukammes. Dahinter sehen wir den Monte Nuolau, auf dessen Spitze die Schutzhütte Rifugio Nuvolau zu auszumachen ist. Dahinter reihen sich weitere Gipfel der Nuvolaugruppe auf. Es sind dies der markanten Monte Averau und die Croda Negra.

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Vom Gummererhof zur Lungenfrisch

Die Lungenfrisch tausend Höhenmeter über Tramin ist ein markanter Felssporn, von dem der Wanderer einerseits hinunter auf das Traminer Höllental, andererseits auch auf Kaltern und den Kalterer See schauen kann. Die Lungenfrisch wird meist nicht als eigenständiges Wanderziel angesteuert, sie ist „nur“ ein Zwischenziel einer Bergtour vom Gummererhof über die Weißn Risen, die Lungenfrisch und der Göllerwiese hinauf auf die Überetscher Hütte.

Ich steige heute vom Gummererhof nur bis zu Lungenfrisch auf. Kurze Mittagspausenrunde, weil ich eh schon hier am Gummererhof bin und weil ich mir den verbesserten 10er Steig anschauen will. Er wurde erst kürzlich vom Alpenverein neu instandgesetzt.

Das Ziel die Lungenfrisch mit ihrem wunderbaren Ausblick nicht nur auf Tramin, sondern auch auf den Kalterer See
Das Ziel die Lungenfrisch mit ihrem wunderbaren Ausblick nicht nur auf Tramin, sondern auch auf den Kalterer See

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Bergtour auf die Eisseespitze

Der letzte heiße Tag vor einem prognostizierten Kälteeinbruch hat uns heute in aller Herrgottsfrüh ins Suldental herauf verschlagen. Wir wollen auf die Eisseespitze hinauf um den mächtigsten Südtirolern, dem Dreigestirn Königsspitze, Zebru und König Ortler unsere Ehrerbietung zu erweisen. Auf die drei genannten Berggipfel selbst, trauen wir uns nicht hinauf, wir haben uns darum den leichten Dreitausender Eisseespitze ausgesucht. Entgegen seinem Namen ist er wenig spitz, trägt auch keinen See und man kann ihn sogar über den recht neuen halleschen Stecknerweg Eis frei erklimmen. Er bietet somit für uns die ideale Möglichkeit sich den drei Großen „ungefährlich“ so weit wie möglich zu näheren.

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Blick auf das Dreigestirn Königsspitze, Zebrù und Ortler

Stilfserjoch

Am späten Nachmittag soll ein Gewitter aufziehen. Das habe ich eingeplant. Mit was ich nicht gerechnet habe, dass es jetzt in der Früh auch regnet. Im Regen mit der Gipfeltour starten haben wir keine Lust. Und weil ich noch nie auf dem Stilfser Joch oben war, biegen wir nach Stilfs nicht links ins Suldental ab, sondern fahren geradeaus weiter ins Trafoital. So dürfen wir die bei Motorrad- und Radfahrern so beliebten 48 Kurven der beeindruckenden Stilfserjochstraße meistern. Als Wanderer ist für uns das Fahren kein Freizeitgenuss, sondern ein notwendiges Übel. Trotzdem hat Italiens höchster und Europas zweithöchster (asphaltierter) Alpenpass seinen Reiz. Jetzt in der Früh – wir sind fast allein auf der Straße – können wir im Schneckentempo hochfahren und König Ortler bestaunen.

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Über den Gamplweg auf das Weißhorn

Vor 14 Tagen haben wir den Bletterbach erkundet. Heute wollen wir das Wandererlebnis wiederholen. Dieses Mal von oben, vom Aldeiner Weißhorn aus. Wir haben uns vorgenommen den markanten Gipfel des Weißhorns auf dem Gamplweg zu umrunden, dabei den Bletterbach zu queren und natürlich auch einen Abstecher hinauf zum Gipfelkreuz zu unternehmen.

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Durch die Latschen unter dem Gipfel des Weißhorn mit Blick auf die Dolomiten.

Am Jochgrimm herrscht Hochbetrieb. Parkplatz ist jetzt um 11.00 Uhr keiner zu finden. So müssen wir am Straßenrand, einen Kilometer vor dem Pass parken. Wir finden ein allerletztes Plätzchen an der Abzweigung zur Auer Leger Alm. Das ist nicht schlecht, denn so müssen wir nicht entlang der Straße zurück hinauf auf den Pass, sondern können den parallel verlaufenden alten Jochweg (Wanderweg Nr. 2) nutzen.

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Rosengartenbergtour mit Santnerpass und Antermoia See

Einer der bekanntesten Symbolberge Südtirols ist das Dolomitenmassiv mit dem blumigen Namen Rosengarten. Die Italiener bezeichnen es schlicht als Catinaccio, übersetzt “Bergkette“. Die deutschsprachigen Südtiroler verbinden mit dem Rosengarten nicht nur eine nüchterne Bergkette, sondern auch Mythen und Sagen. Für sie ist der Dolomitenriese das Reich des Zwergenkönig Laurins und seinem herrlichen Garten voller Rosen. Mit der Heldensage um Dietrich von Bern und König Laurin ist jeder Südtiroler aufgewachsen. Da wundert es nicht, wenn Herr und Frau Südtiroler, wenn sie zum Santnerpass und dem markanten „Gartl“ zwischen Rosengartenspitze und König Laurinwand aufschauen, an den Zwergenkönig und seinen Rosengarten denken.

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Auch diesen einmaligen Bergsee werden wir bei dieser Bergtour sehen: Lech de Antermoa

Schon oft habe ich das in der Abenddämmerung rot erglühende Gartl bestaunt. Oben war ich noch nie. Von der Südtiroler Seite ist es nur mittels einer Kletterpartie zu erreichen. Das ist nichts für mich und meinen Wanderfreund.

Doch seit einiger Zeit blitzt bis hier nach Tramin herunter – zumindest, wenn wir bis auf die Höhe vom Gummererhof hinaufsteigen – die neue Santnerpasshütte entgegen. Ja, sie ist tatsächlich aus 30 Kilometer Entfernung mit bloßem Auge zu erkennen. Das liegt an ihrer Architektur und dem verwendeten Material. Das blinkende Etwas am Rosengarten macht uns natürlich neugierig und weckt das Will-ich-Sehen Gefühl!

Die Neugierde ist zu groß geworden. Heute werden wir ihr nachgeben. Nein, unsere Kletteraversion hat sie nicht in die Knie gezwungen. Wir werden über die italienische Catinaccio-Seite zum Gartl und zum Santnerpass aufsteigen. Von dort aus können wir über einen mittelschweren Bergsteig, der mit Drahtseil versichert ist, von Gardeccia vorbei an den Schutzhütten Rifugio Preuss und Rifugio Vajolet zum Gartl hinaufsteigen.

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Durch das Pfossental auf die Stettiner Hütte und hinauf auf die Hohe Wilde

Hohe Wilde bzw. Hochwilde so heißt der Berg, den wir bezwingen wollen. Ich bin heute mit dem Armin und dem Andreas unterwegs. „Hoch“ das ist korrekt, auch „wild“ kann ich zustimmen, nur fehlt noch das Attribut „gefährlich“. In Gedanken taufe ich die Hohe Wilde in Gefährliche Wilde um. Nein, nicht die Drahtseilpassagen machen mich nervös, es sind die Stellen, die keine Versicherung aufweisen. Bei jeder nicht versicherten Schwierigkeit ertappe ich mich bei Gedankengängen à la „Rauf geht ja noch, wie komme ich da in aller Herrgottsnamen bloß wieder runter?“. Zu allem Überfluss schleichen sich Muskelkrämpfe im Musculus adductor magnus ein. Das ist komisch, denn ein 300.000-Höhenmeter-pro-Jahr-Mensch sollte bei dieser kurzen – wir sind von der Eisjöchlhütte gestartet – Bergtour nicht trainingsassoziierte Muskelkrämpfe bekommen. Ich schiebe es auf eine Kombination von Medikamente, die ich letztens eingenommen habe, der hohen Temperatur und dem Schlafmangel in der Nacht. Vielleicht trägt auch der schwere Rucksack und die hohen Felsstufen eine Mitschuld. Anderseits, die 11 kg am Rücken bin ich gewohnt. Verdammt ich merke Bergsteigen ist nicht gleich Wandern! Doch das Schlimmste ist der Respekt den mit die Hohe Wilde einflößt. Dann der alles entscheidende Gedanke: „Du willst deine Kleine schon noch aufwachsen sehen!“ Bum, Aus, Schluss!

Blick über die beiden Gipfel der Hochwilde (3.482 m). Rechts der Gletscher Langtaler Ferner und links der Gurgler Ferner.
Blick über die beiden Gipfel der Hochwilde (3.482 m). Rechts der Gletscher Langtaler Ferner und links der Gurgler Ferner.

Der Berg hat gewonnen! Ich gehe vor seiner Mächtigkeit in die Knie!

Gekommen ist das so.

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Wandertour ins Fanestal

Eine Wanderung zum “Parlament der Murmeltiere“ im Fanes Naturpark, dem geheimnisvolle Versammlungsort, an dem sich die Murmeltiere treffen, das würde Anna freuen. Für uns Traminer ist die Anfahrt ins Gadertal leider etwas lang. Außerdem waren wir Eltern schon mal vor Annas Zeit dort. Das ist der Grund, dass vor allem die beste Mami von allen ihr Versprechen Anna einmal dort hinzubringen, immer wieder aufgeschoben hat. Da auch ich gerne nochmals hin möchte und heute unser 14ten Hochzeitstag ist, wird das Versprechen eingelöst.

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Familienwanderung

Im Gegensatz zu vor 11 Jahren wählen wir den südlichen Zugang zum Fanestal. Über das Grödner Joch sind wir ins Gadertal ab und durch St. Kassian hindurch gefahren. 3 km nach St. Kassian sind wir  links abgebogen und haben den großen Parkplatz vor der Capanna Alpina (1.729 m ü. d. M.) in der Talmulde des Plan dal’Ega erreicht.

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Bergtour Paterkopf

Der Paterkopf ist der letzte Berg, der in Annas Hausbergliste noch fehlt. Das soll sich nun ändern. Wir fahren bis zum Berggasthaus Gummererhof auf 750 m ü. d. M. hoch. Nun kann unsere Cerva-Bergtour beginnen. „La Cerva“ ist die italienische Bezeichnung für den Paterkopf und den Flur rund herum, der sich von der Alm Roen bis zur Überetscher Hütte erstreckt. Die italienische Bezeichnung „Cerva“ hat sich im Laufe der Zeit in den Dialekt-Sprachgebrauch der Traminer eingeschlichen. Wobei die meisten jügeren Einheimischen damit mittlerweile eher nicht den Paterkopf, sondern die nur 600 m entferne Überetscher Hütte meinen. Der gemeine Traminer fragt seinen Schatz also nicht: „Gehen wir auf die Überetscher Hütte hinauf?“, sondern er fragt: „Gean mir af die Cerva aui?“.

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Blick von der Lugenfrisch auf Tramin.

Die echte „Cerva“ also der Paterkopf fristet bezüglich Besucher ein unscheinbares Dasein. Und das, obwohl er ein großes hölzernes Gipfelkreuz und einen schönen Lärchenwald trägt. Es ist dem Fehlen von Wegweisern und Markierungen geschuldet, dass sich nur wenige Wanderer hinaus auf seinen Gipfel verirren.

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Bergtour Seiser Alm-Rosszähne-Schlern

Auf das bergige Dach Südtirols, der zweite Akt. Auch heute soll der Schlern uns als Bergwanderziel dienen. Wir waren zwar erst vor zwei Wochen oben, doch damals haben wir ihn von Völs erklommen. Heute fahren wir auf die Seiser Alm. Wir wollen über die Rosszahnscharte zum Tierser Alpl, weiter zum Schlernhaus und dann zum Petz, dem Gipfel des Schlerns.

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Haflinger Pferde vor dem Schlern

Auf der Seiser Alm angekommen parken wir auf dem Parkplatz P1, an der Talstation des Spitzbühel Sesselliftes. Letzten Winter brachte noch ein alter Zweisitzer-Sessellift Skifahrer zum Spitzbühel hinauf. Nun steht hier plötzlich eine kuppelbare 6er-Hochgeschwindigkeits-Sesselbahn mit Abdeckhauben und Sitzheizung. Super, da wird sich Anna freuen. Sie wartet schon hart auf die nächste Seiser Alm Skisaison.

Start Seiser Alm Spitzbühel Talstation

Der Andreas und ich sind natürlich nicht zum Skifahren, sondern zum Bergwandern hier.

Wir marschieren zügig, der Wandermarkierung Nr. 4 folgend, nach Kompatsch hinauf. Zügig weil wir uns im kühlen Schatten befinden und es oben in Kompatsch verlockend sonnig ausschaut. Der eine Kilometer ist schnell geschafft, sodass wir bereits nach 15 min in Kompatsch an der Theke der Bar Zentral stehen und einen Kaffee schlürfen.

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